Montag, 10. Januar 2011

Italienische Emigration



Vielleicht liegt es daran, dass meine Eltern vor vielen Jahren aus dem schönen Italien ins schöne Heidelberg augewandert sind, aber mein 2009 Besuch im New Yorker Ellis Island Einwanderungsmuseum hat doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Genauso bleibend wie der Besuch im Museum für italienische Emigration im Gebäude des Vittoriano hier in Rom. 

Mittels anschaulich gestaltetem Video und Bild Material werden die verschiedenen italienischen Auswanderungswellen der letzten 250 Jahre dargestellt und dem interessierten Besucher steht sogar eine gut sortierte Bibliothek zum Thema zur Verfügung. In dieser habe ich übrigens ganze vier Stunden verbracht und da die Ausstellung voraussichtlich noch bis Ende 2011 läuft werde ich sicherlich wieder hereinschauen. Es lohnt sich. 

Man wird zum Beispiel daran erinnert, dass von circa 1880 bis zu Beginn des 20. Jahrhundert viele Italiener aus dem damals armen Norden in den Süden plus Inseln auswanderten um dort in der Landwirtschaft oder als Haushaltshilfen ihr Glück zu versuchen. 

 
 
 

1906 Vademecum dell'Emigrante: Verlasst Euer Vaterland nicht ohne es vorher zu benedeien. Auch wenn Euer Vaterland arm ist und Ihr aus diesem Grunde gezwungen seit in einem fremden Land, weit weg von Eurem Heimatdorf und weit weg von Eurer Familie, Brot und Arbeit zu finden so hört nicht auf Euer Vaterland dennoch mit all Euren Kräften zu lieben. Wer verleugnet die eigene Mutter, nur weil diese arm ist und ihre Kinder nicht versorgen kann? Liebt Euer Vaterland welches die Asche Eurer Alten hütet für seinen Ruhm, für sein Elend und für seine Zukunft, die wieder gross und leuchtend sein wird....

 
Immigration heute    

Ein klein wenig gestört hat mich nur, dass alle Ausstellungsstücke ausschliesslich in italienischer Sprache erläutert werden. Ich konnte aber eine amerikanische Familie italienischer Abstammung unter den Besuchern entdecken, die sich mit Engelsgeduld und zwei Wörterbüchern bewaffnet (was für ein unsympathisches Wort) ihren Weg durch die Vergangenheit bahnte.

1 Kommentar:

Maria S. hat gesagt…

Mir hat vor allem der Inhalt des "1906 Vademecum dell'Emigrante gefallen".